Logen in Schlesien

 

Die älteste Loge im mittelschlesischen Raum wurde in Breslau gegründet. Sie führt die Matrikelnummer 8 . Von der Großen National-Mutterloge der preußischen Staaten, genannt „Zu den drei Weltkugeln“, wurde am 18.05.1741 der Loge „Zu den drei Totengerippen“ das Konstitutionspatent ausgestellt. Die Lichteinbringung fand in Breslau am 01.02.1742 statt. Reichlich 30 Jahre später, am 20.03.1772 affiliierte die Loge in der zwei Jahre zuvor gegründeten Großen Loge der Freimaurer von Deutschland (GLLFO). Am 24.01.1844 schloss sich diese Loge mit den FO-Logen „Zur Säule“ (Gründung 1774, Nr. 83) und „Zur Glocke“ (Gründung 1776, Nr. 102) zu dem Logenverband „Vereinigte Johannes Logen Breslau“ zusammen.

Dieser Verband hörte am 15.07.1935 auf zu existieren.

Im Norden Schlesiens in Glogau wurde am 21.12.1745 die Loge „Zu den drei Säulen“ gegründet. Sie erhielt von der GNMLzd3WK am 01.03.1746 das Konstitutionspatent. Über deren weiteres Wirken – zum Beispiel auch deren Schließung - ist leider nichts bekannt.

Am Fuße des Riesengebirges in Schmiedeberg (südöstlich von Hirschberg) fand am 03.03.1762 die Gründung der Loge „Zu den drei Felsen“ statt. Sie führt die Matrikelnummer 47 und kann auf Grund dieser Tatsache als die zweitälteste Loge im schlesischen Raum angesehen werden. Am 06.12.1762 erhielt die Loge von der GNMLzd3WK in Hirschberg ihr Konstitutionspatent. Diese Loge arbeitete dann auch in Hirschberg. Mit Konstitutionspatent vom 16.04.1776 affiliierte sie in der GLLFO. Die Lichteinbringung aus diesem Anlass fand am 31.05.1776 statt. Seit dem 15.05.1807 ruhten die Arbeiten dieser Loge. Wieder in Schmiedeberg fand zu Johannis 1811 mit der Reaktivierungsfeier die Wiederaufnahme der Arbeit der Loge statt. Sie arbeitete danach wieder in Hirschberg. Auch bei ihr musste am 15.07.1935 das Licht gelöscht werden.

Am 26.05.1766 wurde in Glogau die Loge „Zu den drei Triangeln“ begründet. Damit wurde die drittälteste Loge im schlesischen Raum begründet, die vor allem Bestand hatte. Es konnte bisher nicht festgestellt werden, ob es sich bei diesem Datum um das des Gründungsbeschlusses, des Patentes oder der Installation handelt. Es kann auch bis jetzt nicht gesagt werden, unter welchem Großlogendach diese Loge sich befand. Ebenso wenig kann bisher gesagt werden, wie es dazu kam, dass diese Loge in dem ca. 140 km südöstlich liegenden Glatz arbeitete. Es ist aber anzunehmen, dass die Ursache bei mehreren Brüdern gelegen haben muss, die nach Glatz verzogen sind. Oder liegen die Ursachen vielleicht in dem 1763 zu Ende gegangenem Siebenjährigen Krieg, den unser königlicher Bruder Friedrich II. führte. Fest steht aber, dass die Loge am 29.05.1800 in der GNMLzd3WK affiliierte. Die braune Diktatur in Deutschland verursachte das Schließen dieser Loge am 15.07.1935

(c) Harald Wenske, Holtendorf

Quelle: Dr. E.-G. GEPPERT, Die Freimaurer-Logen Deutschlands 1737 – 1972